Jubiläumstagung zum 120. Geburtstag von Viktor Frankl

Jubiläumstagung zum 120. Geburtstag von Viktor Frankl
12. April | 8:30 - 18:00

Aufbruch ins Sinnvolle
Viktor Frankls Erbe in Bewegung
Herzlich willkommen zu unserer Jubiläumstagung anlässlich des 120. Geburtstages von Viktor E. Frankl.
Frankl hat ein reiches Erbe hinterlassen, das wir würdigen möchten. Zwei Referate, sechs Workshops und eine Podiumsdiskussion rufen die Bedeutung von Frankls Gedankengut für die heutige Zeit ins Bewusstsein. Im Rahmen der Tagung soll erkenntlich werden, welchen Beitrag die Logotherapie zum Heiler-Werden unserer Welt, in der vieles im Argen liegt, zu leisten vermag.
Mirjam Christen Präsidentin SGLE
Dr. Reto Parpan Leiter ILE
Tagungsablauf
Ab 8:30 Uhr
Eintreffen, Kaffee mit Gipfeli, Büchertisch
9:15 Uhr
Eröffnung der Tagung / musikalische Begrüssung
9:30 – 10:45 Uhr
Prof. Dr. Alexander Batthyány:
«Aus der Geschichte der Logotherapie lernen: Einblicke und
Ausblicke»
11:00 – 12:00 Uhr
Workshops
12:30 Uhr
Gemeinsames Mittagessen
14:00 Uhr
Musikalische Eröffnung des Nachmittags
14:15 – 15:30 Uhr
Timur Komáromy:
«Integrative Logotherapie – wozu und wie?»
15:45 – 16:45 Uhr
Workshops
17:00 – 18:00 Uhr
Podiumsdiskussion
Tagungsort
Freies Gymnasium Zürich, Arbenzstrasse 19, 8008 Zürich
Anfahrt mit dem ÖV ab HB Zürich:
Tram Nr. 4 (Tiefenbrunnen) bis Zürich, Feldeggstrasse, von da noch 5 Min. zu Fuss
Tagungskosten
CHF 120* resp. CHF 150
*Mitglieder SGLE, DGLE, GLE, SGPP, FSP, andere verwandte Fachgesellschaften
*Assistenzärzt:innen, (Assistenz-)Psycholog:innen, Psychotherapeut:innen, Berater:innen
*Studierende des ILE sowie anderer Institute, Schulen oder Universitäten
In den Tagungskosten sind Kaffee, Gipfeli, ein vegetarisches 3-Gänge-Menü und
Erfrischungen inbegriffen.
Anmeldung
Bis 31. März 2025 unter www.sgle.ch unter Angabe der priorisierten Workshops.
Alle 6 Workshops werden parallel einmal am Vormittag und einmal am Nachmittag
durchgeführt. Jede Person kann an insgesamt 2 der 6 Workshops teilnehmen.
Die Anmeldungen zu den Workshops werden nach Datum ihres Eingangs berücksichtigt
Akkreditierung
5 SGPP Credits
7 FSP Credis
Programm
Vorträge
Prof. Dr. Alexander Batthyány
Aus der Geschichte der Logotherapie lernen: Einblicke und Ausblicke
In diesem Vortrag werden die Ideengeschichte und die Gegenwart der Logotherapie anhand einiger historischer Eckdaten und Begegnungen aus dem Leben Viktor Frankls nachgezeichnet. Neben einem biographischen Abriss wird auch das damalige Umfeld der Logotherapie beleuchtet, um ihre Entstehung besser zu verstehen.
Der Blick wird aber auch auf die Gegenwart und Zukunft gerichtet: Der Vortrag diskutiert die bleibend aktuelle Frage, wie und wo sich die Logotherapie heute in der sich verändernden Landschaft der helfenden Berufe – insbesondere der Psychotherapie und Beratung – verorten kann.
Der Vortrag vermittelt Impulse, wie die von Frankl in Gang gebrachte Erfolgsgeschichte der Logotherapie weitergeführt werden könnte. Frankls Biografie enthält wertvolle Hinweise darauf, wie wir die Logotherapie heute weiterentwickeln und nach aussen sichtbarer machen können.
Prof. Dr. Alexander Batthyány, Direktor des Viktor-Frankl-Instituts in Wien, Direktor des Viktor-Frankl-Forschungsinstituts für theoretische Psychologie und personalistische Studien an der katholischen Pázmány-Péter-Universität in Budapest. Er lehrt an den Universitäten von Wien und Moskau und hat zahlreiche Fachpublikationen veröffentlicht.
Timur Komáromy
Integrative Logotherapie — wozu und wie?
Dass die Logotherapie nach bald einem Jahrhundert seit ihrer Begründung durch Viktor E. Frankl fortbesteht, widerspiegelt ihre Zeitlosigkeit – nicht, weil sie gerade heute aktueller denn je wäre, sondern weil die Logotherapie mit ihren existenzanalytischen Grundlagen stets aktuell bleibt und zum jeweiligen Zeitgeist Stellung zu nehmen weiss. Doch wie gelingt es nun der Logotherapie, im Geiste heutiger integrativer Bedürfnisse und Ansprüche ihrem Fundament treu zu bleiben und zugleich für den Einfluss anderer psychologischer und philosophischer Schulen, ob modern oder tradiert, offen zu sein und sie in Aspekten einzubinden? Und wozu denn? Durch das Explorieren von Wegen der Integration entsteht im Vortrag ein Plädoyer für eine integrative Logotherapie, die vor dem Hintergrund ihres Menschenbilds im Schulterschluss mit anderen Schulen auf fruchtbaren Boden trifft.
Timur Komáromy, psychologischer Psychotherapeut, Logotherapeut &
Existenzanalytiker in eigener Praxis.
Workshops
Sabine Rettinger, Elli Kobela
Das Menschenbild der Logotherapie und Existenzanalyse praktisch erfahrbar
Der Workshop bietet die Gelegenheit, die logotherapeutische Perspektive praktisch kennenzulernen, methodisch selbst zu erfahren sowie sich im Anschluss daran darüber auszutauschen. Dabei wird zweierlei unmittelbar erfahrbar: das für den logotherapeutischen Ansatz so zentrale Menschenbild Viktor Frankls, basierend auf der deutschsprachigen Existenzphilosophie, sowie die für die logotherapeutische Intervention grundlegende Auseinandersetzung mit den eigenen Werten.
Elli Kobela & Sabine Rettinger, M. A.; Leiterinnen ILOPP – Institut für Logotherapie und Praktische Philosophie, Karlsruhe/Trier, Deutschland; beide lizenzierte LehrLogotherapeutinnen und -Supervisorinnen (DGLE®) und Existenzanalytische Coaches in eigener Praxis, Vorstandsmitglieder DGLE.
Brigitta Tamara Steiner
Wie eine am Sinn orientierte Kommunikation Beziehungen zu stärken und zu heilen vermag
Wenn Antworten sich nicht mehr an den vorausgegangenen Fragen orientieren, sondern an Hineingehörtem und Hineininterpretiertem, dann ist es höchste Zeit, logotherapeutischen Ressourcen Raum zu verschaffen. Der Workshop hilft zu verstehen, was geschieht, und bietet Orientierung an Sinnstiftendem sowie praktische Übungen auf gelingende Kommunikation hin. Diese schenkt Beziehungen eine neue Chance.
Dr. Brigitta Tamara Steiner, eidg. anerkannte Psychotherapeutin, Logotherapeutin und Existenzanalytikerin.
Bruno Frischherz
Inner Development Goals (IDGs) aus logotherapeutischer Sicht
Im Kern geht es bei den Inner Development Goals (IDGs) um Persönlichkeitsentwicklung auf der Grundlage einer neuen Sinn- und Wertorientierung. Im Workshop werden Sie einen Einblick in die Ziele und Inhalte der IDGs erhalten, eine Übung zur Selbstreflexion durchführen und Anwendungsmöglichkeiten der IDGs in der logotherapeutischen Beratung und Pädagogik diskutieren.
Dr. Bruno Frischherz, ehem. Dozent und Projektleiter an der Hochschule Luzern – Wirtschaft im Bereich Kommunikation, Unternehmensethik, Digitale Ethik und Wissenschaftstheorie, Logotherapeut.
Hans Walter Goll
Logotherapie und Glaube
Religiöse Bindung gehört für viele zum Menschsein. Sie kann sogar die Fähigkeit zur Resilienz erhöhen (B. Cyrulnik, G. Hasler). Manche Vertretende psychotherapeutischer Richtungen haben die religiöse Verankerung des Menschen kritisch betrachtet oder gar pathologisiert. Die Logotherapie verzichtete von Anfang an darauf, würdigt ihren Wert als existenzielle Ressource, nimmt jedoch klare Abgrenzungen vor. Wir beschäftigen uns im Workshop mit diesem «Grenzbereich» und bringen eigene Erfahrungen und Fragen dazu ein. Empfohlene Lektüre: «Der unbewusste Gott» (Frankl) und «Gottsuche und Sinnfrage» (Frankl/Lapide).
Hans Walter Goll, Anstaltsseelsorger JVA Realta Cazis, logotherapeutischer Berater NDS (HF).
Deborah Teichler, Maria Stoica-Florea, Gabriela Goll, Daniel Stoica-Florea
Logodrama: Scham als Hüterin der Würde
Scham können wir vielerorts begegnen. Sie betrifft uns alle, jedoch verbirgt sie sich oft hinter Verhaltensweisen, die wir im ersten Moment nicht mit Scham in Verbindung bringen. Der Psychiater und Psychoanalytiker Léon Wurmser bezeichnete in seinem Werk «Die Maske der Scham» diese als die Hüterin der Würde. Was ist damit gemeint? Wie kann eine der schmerzvollsten Emotionen, die die Tiefen der menschlichen Existenz berührt oder sogar zu erschüttern vermag, die Menschenwürde schützen? Dem möchten wir vor allem auf der Ebene des Erlebens und Hineinspürens nachgehen.
Deborah Teichler, Pflegefachfrau HF, Logotherapeutin, Menschenwürde-/Scham-Multiplikatorin; Maria Stoica-Florea, Psychologin, Musikerin, Logotherapeutin i. A., Menschenwürde-/Scham-Multiplikatorin; Gabriela Goll, Religionspädagogin, Logotherapeutin; Daniel Stoica-Florea, Assistenzarzt Psychiatrie/Psychotherapie,
Logotherapeut, Psychodramatiker i. A., Menschenwürde-/Scham-Multiplikator.
Regula Forster
Logopädagogik: präventiv – stärkend – alltagstauglich – kreativ
Die Pädagogik ist ein herausragendes Anwendungsfeld der Logotherapie. Der Workshop zeigt die Grundidee der Logopädagogik auf. Der entscheidende Wirkfaktor ist die Haltung der Lehrperson gegenüber dem Leben, der eigenen Person und den Menschen, an die sich ihr pädagogisches Handeln richtet. Der Workshop bietet viele praktische Impulse, wie diese Haltung in Familie, Kindergarten, Schule und im Alltag gelebt und weitergegeben werden kann.
Regula Forster, Logotherapeutin, Kindergartenlehrperson, Musikpädagogin
Organisator

